2004: Simon Rattle

von | Okt 2, 2017 | Allgemein

Sir Simon Rattle

erhielt den Preis für sein beispielhaftes und leidenschaftliches Engagement, mit dem er jungen Menschen kulturelle Bildung vermittelt.

Sir Simon Rattle, seit September 2002 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und künstlerischer Leiter der Berliner Philharmonie, wurde 1955 in Liverpool geboren. Er studierte an der Royal Academy of Music in London. Von 1974 bis 1977 war er Assistant Conductor beim Bournemouth Symphony Orchestra und der Bournemouth Sinfonietta. Danach arbeitete er vor allem mit Orchestern in Großbritannien – darunter dem Philharmonia Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra und der London Sinfonietta. 1979 hatte er sein USA-Debüt mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dessen Erster Gastdirigent er dann von 1981 bis 1994 war.

1980 wurde Rattle zum Ersten Dirigenten und künstlerischen Berater des City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) berufen, von September 1990 bis Sommer 1998 war er dessen Chefdirigent. Neben dem CBSO hat Simon Rattle die führenden Orchester der USA und Europas dirigiert. Unter anderem verbindet ihn eine lange Zusammenarbeit mit dem Boston Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra sowie den Wiener Philharmonikern, mit denen er im Mai 2002 einen Beethoven Zyklus aufgenommen hat. Seit Oktober 1992 ist er Erster Gastdirigent des Orchestra of the Age of Enlightenment und künstlerischer Berater der Birmingham Contemporary Music Group.

Seit seinem ersten Auftritt beim Festival von Glyndebourne (England) 1977 mit Janáceks Das schlaue Füchslein dirigiert Simon Rattle regelmäßig Opern. Zu seinem Repertoire gehören unter anderen Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Der Rosenkavalier, Prokofjews Liebe zu den drei Orangen, Gershwins Porgy and Bess, Mozarts Le nozze di Figaro, Così fan tutte und Don Giovanni sowie Wagners Tristan und Isolde und Parsifal. Gastauftritte führten Simon Rattle zu den Festspielen von Glyndebourne und Aix-en-Provence, zur Niederländischen Oper, zum Théatre de Châtelet in Paris und ans Royal Opera House Covent Garden. Mit den Berliner Philharmonikern hat Simon Rattle bisher Beethovens Fidelio sowie Mozarts Idomeneo und Così fan tutte bei den Osterfestspielen in Salzburg und in der Berliner Philharmonie aufgeführt. Im November 2004 wurde Fidelio in der Inszenierung von Nikolaus Lehnhoff in Tokio aufgeführt.

Für sein leidenschaftliches, beispielhaftes Engagement, mit dem er und sein Orchester Kinder und Jugendliche mit der Musik vertraut machen, wurde Sir Simon Rattle mit dem Comenius-Preis geehrt.

Der Chefdirigent der Philharmoniker hat das Preisgeld (25.000 €) an zwei Venezolaner, José Antonio Abero und Wilfried Merle weitergegeben, die sich seit Jahrzehnten in musikalischen und sozialen Projekten ihres Landes engagieren.